Die Flutkatastrophe in Kasachstan hat das Thema Wassermanagement auf die Spitze gebracht. Premierminister Kasachstans unterstreicht die Bedeutung der Zusammenarbeit mit den Ländern der europäischen Union im Bereich Wassermanagement und Landwirtschaft. Dr. Olga Hunger, Leiterin des Deutsch-Kasachischen Agrarpolitischen Dialogs, sprach über die Rolle Deutschlands während des Treffens des kasachischen Premierministers Olzhas Bektenov mit Diplomaten und Vertretern von EU-Ländern, das am 18. April in Astana stattfand. Dabei wurden Ansätze zum Technologie- und Wissenstransfer sowie Schaffung politischen Rahmenbedingungen erörtert.
Deutsche Unternehmen, wissenschaftliche Einrichtungen wie auch bilaterale Kooperationsrojekte engagieren sich aktiv bei der Einführung von effizienten Wassermanagementverfahren in der Landwirtschaft und haben sichtbare positive Ergebnisse erzielt, die nachweislich den erfolgreichen Einsatz von innovativen Techniken belegen. Wichtig ist, Innovationen für Landwirte verfügbar zu machen. Einerseits darüber zu informieren, andererseits finanzielle Unterstützung zu leisten. Deutschland bietet den kasachischen Landwirten, als Standort der weltgrößten Agrarmessen mit der stärksten Innovationskraft , #AGRITECHNICA und #EuroTier, eine hervorragende Möglichkeit, sich über die neuesten Entwicklungen zu informieren. Die Verlagerung der Transportwege auf die Route über das Kaspische Meer verlängert leider nicht nur die Lieferzeiten für deutsche Technik sondern steigert die Kosten. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass die Subventionen in voller Höhe erhalten bleiben und möglichst früh an die Landwirte ausbezahlt werden. Hohe Bedeutung bei der Entwicklung der agrarpolitischen Rahmenbedingungen spielt deutsch-kasachische agrarpolitische Dialog. Agrarfinanzierung und -Versicherung sowie rechtliche Grundlagen für den Wasserhaushalt sind zurzeit die am stärksten nachgefragten Themen, die die Projektarbeit prägen. Ein neues Aktivitätenfeld ist der Austausch mit der kasachischen Seite über die Errichtung des Regionalen zentralasiatischen Zentrums für den nachhaltigen Ackerbau in Kasachstan, das vom Präsidenten Kasym Zhomart Tokayev bei seinem letzten Treffen mit Kanzler Olaf Scholz in Deutschland vorgeschlagen wurde.