Internationale Konferenz zum Thema „Biodiversität“ in Almaty – 18th April 2023 / Erkundungsmission „Ökologische Landwirtschaft“

Mitglieder des APD-Teams nahmen an der Konferenz zum Thema „Biodiversität“ in Almaty teil, die am 18. April 2023 stattfand und in deren Rahmen ein „Bioversitätsinstitut“ bei der Agraruniversität geschaffen wurde. Daneben fand eine Informationsreise zum ökologischen Landbau in der Region Almaty statt.

Die Ergebnisse können wie folgt zusammengefasst werden:

1. Mit Herrn Yevgenij Klimov , https://www.facebook.com/evgeniy.klimov.3 , dem Direktor der Kazakhstan Federation of Organic Agriculture Movements, wurden seine Vorschläge zu einem Analyse-Paper zum Thema „Instrumente und Anreize für die Förderung des ökologischen Landbaus in Kasachstan/Zentralasien“ besprochen. Hierzu wird in Kürze ein Diskussionspapier erstellt und auf unserer Website veröffentlicht. In der südlichen Region entwickelt sich inzwischen ein lokaler Markt für Bioprodukte, und die Erzeuger schließen sich in kleinen Gruppen zusammen, um diese Nachfrage zu decken. Diese Entwicklung gilt es auch von staatlicher Seite zu fördern.

2. Eine weitere wichtige Einrichtung nicht nur für die Region, sondern für Kasachstan insgesamt, im Bereich des ökologischen Landbaus ist das „Kasachische Forschungsinstitut für Landwirtschaft und Pflanzenbau“. https://kazniizr.kz/en/about-institute/

Dort diskutierten der Teamleiter Alexander Barnewitz und der APD-Langzeitexperte Saibjabbor Khasanov mit BASTAUBAEVA SHOLPAN ORAZOVNA, der Vorstandsvorsitzenden und Direktorin des Forschungsinstituts, sowie Nazira Dusuphanova, der Leiterin der Abteilung für ökologischen Landbau, und Prof. Ayup Iskakov die Kooperationspläne mit dem APD für 2023 und die erste Hälfte des Jahres 2024. Dabei wird es vor allem folgende gemeinsame Aktivitäten geben:

  • Organisation einer Studienreise zum Erfahrungs- und Wissensaustausch nach Deutschland (selbstfinanzierte Reise).
  • Unterstützung bei der Durchführung einer Bio-Konferenz im Juli 2023 in Kasachstan.
  • Zusammenarbeit auf der Plattform IV des APD-Projekts: Zentralasiatischer Informationsaustausch.

Das Institut hat übrigens in den folgenden wissenschaftlichen Bereichen beachtliche Forschungsergebnisse vorzuweisen:

  • Nachhaltige Entwicklung der Agrobiodiversität von Kulturpflanzen, Erhaltung des Genpools von Kulturpflanzen;
  • Entwicklung wettbewerbsfähiger Sorten und Hybridsorten von Getreide, Futterpflanzen, Leguminosen, Futtermitteln, Öl- und Industriepflanzen, die gegen den Klimawandel resistent sind;
  • Intensive und zugleich ressourcenschonende (Boden, Wasser, Feuchtigkeit) Anbausysteme auf der Grundlage von Landschaftspflege und Anbaudiversifizierung;
  • Ökologischer Landbau zur Schaffung nachhaltiger landwirtschaftlicher Systeme auf der Grundlage besonderer Fruchtfolgen.

3. Einen interessanten Aspekt unter dem Gesichtspunkt der Bildung für nachhaltige Landwirtschaft bietet der Bauernhof „Alipbek“ im Bezirk Yenbekshikazakh, Region Almaty, der ebenfalls am 17. April 2023 besucht wurde.

https://www.inform.kz/ru/kazahstanu-nuzhen-den-posadki-derev-ev-glavnyy-redaktor-zhurnala-gulstan_a2451550

Die Farm ist drei Jahre alt, aber es wurde bereits viel Arbeit mit eigenen Mitteln geleistet. Bisher gab es keine internationalen Zuschüsse oder staatliche Unterstützung. Diese wäre notwendig, um die Zahl der Praktikanten zu erhöhen und mit der Fortbildung von Kindern und Erwachsenen zu beginnen, denn der Hof mit seinen Obst-, Gemüse-, und Kräutergärten ist eine gute Plattform für die Demonstration agrarökologischer Praktiken.

4. Am 18. April 2023 fand in der KAZAKH NATIONAL AGRARIAN RESEARCH UNIVERSITY (KAZNARU) die internationale Konferenz zum Thema „Biodiversität und Ökosystemleistungen als integraler Bestandteil einer nachhaltigen Entwicklung“ statt.

https://fb.watch/k8mzG_TNCX/?mibextid=Nif5oz

Der Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in der Russischen Föderation in Almaty, Mario-Ingo Soos, der Vorsitzende des Ausschusses für Agrarfragen des Parlaments der Russischen Föderation, Serik Rakhmetollauly Yegizbaev, der Vertreter der UN-Abteilung für globale Kommunikation, Vlastemil Samek, sowie führende Experten und Wissenschaftler aus Kasachstan, Kirgisistan und sogar China nahmen an der Konferenz teil, um aktuelle Aufgaben im Bereich der biologischen Vielfalt in Zentralasien zu erörtern, insbesondere die Erhaltung alter Apfelsorten.

In seiner Rede betonte Akylbek Kurishbaev, Rektor der KazNARU und Akademiemitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Kasachstans, dass die Universität in den letzten Jahren gemeinsam mit dem Bundesumweltfonds das Projekt „ALMA“ zur Erhaltung der Artenvielfalt endemischer Apfelbäume und Sievers-Sorten sowie alter Apfelplantagen in den Bergregionen Kasachstans und Kirgisistans durchgeführt hat.

Der Koordinator des Projektes „ALMA“, Professor der Technischen Universität Dresden, Geschäftsführer der NETSCI GmbH, Dr. Matthias Kramer, berichtete zum Thema „Planetare Grenzen und nachhaltige Entwicklungsziele – Biodiversität und Ökosystemleistungen als Grundlage für wirtschaftliches Wachstum“ über die Aktualität und Bedeutung durchgeführter Arbeiten als wichtige Plattform für den Informationsaustausch zu Biodiversität und Klimawandel.

Am Ende der Konferenz fand die Eröffnungszeremonie des „Kasachisch-Deutschen Instituts für den Schutz von Ökosystemen und biologischer Vielfalt“ und die Unterzeichnung eines Memorandums über die Zusammenarbeit zwischen KazNARU und der “ NETSCI GmbH “ und dem „APD“ statt.

5. Besuch des „Bio-Dorfes“.

https://www.instagram.com/organic_village_kz/?ysclid=lat4kb7zap193117015

Das APD-Team traf sich mit dem Leiter des Betriebs, Renat Japarov, um sich über die Bildungs- und Ausbildungsaktivitäten und sein Engagement für nachhaltige und ökologische Landwirtschaft zu informieren. Der Betrieb wurde 1999 gegründet und schließt derzeit die Bio-Zertifizierung von 15 Hektar ab. Auf fünf Hektar werden 30 Gemüse- und Kräutersorten angebaut, darunter auch Nicht-Standardkulturen wie Spargel, Süßkartoffeln und Corella. Der Rest wird mit Standardkulturen bebaut. Es ist geplant, die Gemüseanbaufläche um 10 Hektar zu vergrößern und auf 3 Hektar einen Bio-Obstgarten anzulegen. Etwa 40 Kühe produzieren Milch, natürlichen Dünger und Biohumus. Im August dieses Jahres ist geplant, den ersten „Bio-Feldtag“ mit anderen Landwirten aus der Region auf dem Hof zu organisieren. Das APD-Team wird darüber berichten.

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